Coronavirus-Karte: Deutschlandweite Fallzahlen in Echtzeit (2024)

Hier machen wir transparent, woher die Informationen in diesem Artikel stammen. Sollten Sie Fehler finden oder bessere Echtzeit-Datenquellen kennen, schreiben Sie uns gerne eine Mail an digital@tagesspiegel.de.

Fallzahlen in Landkreisen, kreisfreien Städten, Bundesländern und Bezirken

Die Fallzahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten stammen vom Robert-Koch-Institut, das diese täglich außer am Sonntag auf Github veröffentlicht. Das RKI verarbeitet dabei die Daten der Gesundheitsämter der Landkreise. Diese melden die Coronafälle zunächst an das zuständige Bundesland, dann weiter an das RKI.

Im Verlauf der Pandemie gibt es in vielen Landkreisen immer wieder Korrekturen. Das kann sogar dazu führen, dass die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle in diesen Landkreisen wieder sinkt. So kann sich herausstellen, dass Getestete doch in einem anderen Landkreis gemeldet sind. Auch technische oder menschliche Fehler können Grund für solche Korrekturen sein.

Warum wir die Fallzahlen nicht mehr selbst erheben

Lange haben wir die Fallzahlen für Deutschland selbst, gemeinsam mit der Firma Risklayer und dem Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology am Karlsruher Institut für Technology (KIT) und zahlreichen Freiwilligen von den Webseiten der Landkreise gesammelt. Am 14. Juni haben wir diese Arbeit eingestellt und zeigen nun die Zahlen des RKI in unseren Grafiken.

Indem wir zweieinhalb Jahre Coronadaten selbst gesammelt haben, konnten wir lange Zeit neue Fälle schneller melden als das RKI. Dieser Vorteil ist in dieser Phase der Pandemie aber nicht mehr vorhanden. Denn teilweise melden die Landkreise auf ihren Webseiten gar keine eigenen Zahlen mehr oder diese sind im Vergleich zu den RKI-Daten verzögert. Während es früher Tage dauerte, bis die Daten von dem Landkreis über die Bundesländer beim RKI landeten, geht es heute dank besserer digitaler Infrastruktur bei den Behörden zumeist schneller. Der Meldeverzug ist kleiner geworden.

Warum genau die Umstellung zu diesem Zeitpunkt der Pandemie erfolgt, können Sie in diesem Text nachlesen. Dennoch sammeln wir weiterhin die wichtigsten aktuellen Zahlen zur Coronapandemie aus Deutschland und weltweit. Dazu gehören neben Fallzahlen, Todeszahlen und Inzidenzen auch die Anzahl der Hospitalisierungen durch Covid-19.

Inzidenzen für Landkreise, kreisfreie Städte, Bundesländer und Bezirke

Mit der Umstellung der Coronafälle auf die Daten des RKI zeigen wir außerdem für Deutschland, die Bundesländer und die Landkreise die vom RKI berechnete 7-Tage-Inzidenz. Sie basiert auf dem Meldedatum der Fälle, also auf dem Tag, an dem die Erkrankung dem Gesundheitsamt im Landkreis gemeldet wurde. Durch Meldeverzug kann es so zu einer Unterschätzung der 7-Tage-Inzidenz kommen.

Das passiert vor allem dann, wenn das Infektionsgeschehen sehr dynamisch ist. Dann sind wegen Überlastung der Gesundheitsämter viele der Daten unvollständig, die Inzidenz wird unterschätzt. Einen ähnlichen Effekt gibt es etwa bei Feiertagen, wenn die Gesundheitsämter der Landkreise keine neuen Daten an das RKI übermitteln. Aufgrund dieser Effekte können prozentuale Trendangaben von absoluten Zahlen und Inzidenzen untereinander abweichen.

Weltweite Fallzahlen

Globale Daten zu den Infektionsfällen werden vom Center for Systems Science and Engineering der Johns Hopkins University in Baltimore aus einer Vielzahl von Quellen zusammengetragen, und auf einem eigenen Dashboard visualisiert. Wir beziehen die Daten in regelmäßigen Abständen automatisiert von dem Github-Projekt. Dort bietet die Universität die Daten zum Download an. Sie werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Es kann zu Verzögerungen kommen, bis verschiedene Länder ihre Fälle bestätigt und anschließend weitergemeldet haben.

Angaben zu Genesenen

Zur Berechnung der aktiven Fälle in Deutschland, den Bundesländern und Landkreisen nutzen wir die Daten zu Genesenen des RKI. Anhand der von den Gesundheitsämtern übermittelten Informationen zu einem Erkrankungsfall schätzt das Institut die Dauer der Erkrankung. Bei leicht erkrankten Personen sind das 14 Tage, bei schwer erkrankten oder hospitalisierten Personen sind es 28 Tage.

Nach dieser Zeit gilt der Erkrankte statistisch als gesund. Dabei geht das RKI vom Datum der Erkrankung aus, sollte es vom Gesundheitsamt übermittelt worden sein. Liegt es nicht vor, gelten die 14 Tage ab dem Meldedatum des Falles. Da es in Einzelfällen sowohl zu längeren als auch zu kürzeren Erkrankungen kommen kann, ist die Zahl der Genesenen lediglich ein Schätzwert.

Angaben zu Verstorbenen

Die gemeldete Zahl der Todesfälle umfassen Patienten, die direkt an der Krankheit Covid-19 gestorben sind sowie Infizierte, die an etwas anderem gestorben sind. Wir zeigen die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen, wie sie das Robert-Koch-Institut erfasst.

Einschränkungen der Daten

Wie zuverlässig diese Zahlen insgesamt sind, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielsweise davon, wie schnell die Betroffenen zum Arzt gehen, ob das Virus erkannt wird oder eben, wie und wann es von den offiziellen Stellen weitergemeldet wird.

Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Infizierten unbekannt und unter Umständen wesentlich höher ist, da nach aktuellem Erkenntnisstand Menschen auch nur sehr milde bis keine Symptome aufweisen können, obwohl sie mit dem Virus infiziert sind. Alle Angaben sind daher als Näherungswerte anzusehen. Sie vermitteln dennoch einen signifikanten Eindruck davon, wie sich die Lage in verschiedenen Teilen Deutschlands und weltweit entwickelt.

Angaben zu Testzahlen und Testpositivraten

Wie viele Tests in einer Woche durchgeführt wurden und wie viele der Getesteten das Virus in sich trugen, veröffentlicht das RKI jeden Mittwoch. Gezählt wird pro Test, nicht pro Person: Wird also jemand zwei Mal getestet, erhöht sich die Zahl der durchgeführten Tests um zwei. Außerdem können die Labore Tests nachmelden. Dann erhöht sich die Testanzahl im Nachhinein.

Angaben zu Intensivbetten

Die Zahl der derzeit belegten Intensivbetten stammen aus dem „DIVI-Intensivregister“.

Alle Krankenhäuser müssen ihre Intensivkapazitäten täglich bis 12 Uhr mittags melden. Sie teilen dem Register mit, wie viele der Intensivbetten derzeit belegt sind. Dazu sind sie seit Mitte April gesetzlich verpflichtet. Das Projekt Intensivregister weist darauf hin, dass sich die zugrundeliegende Gruppe der COVID-19-Intensivpatient*innen durch Verlegungen und Neuaufnahmen von Tag zu Tag verändern, während die Fallzahl unter Umständen gleich bleibt. Seit 16. April ist die Meldung an das Register für alle Kliniken mit Intensivstation verpflichtend. Nicht jedes Intensivbett ist dabei von einer Covid-19-Patientin oder einem -patienten belegt. Es können Erkrankte mit Herzproblemen oder einem Schlaganfall sein, aber auch Menschen, die einen schweren Unfall hatten.

Welche Kapazitäten das Register meldet

In den Angaben des DIVI zu Kapazitäten sind auch Kinder-Intensivbetten enthalten – Mitte November waren es rund 10 Prozent. Diese Betten können auch nur für Kinder genutzt werden, bisher waren aber in Deutschland erst fünf Kinder mit Corona auf der Intensivstation. Für die Einschätzung der Intensivkapazitäten sind also nur die Erwachsenen-Plätze entscheidend.Seit dem 3. August melden die Krankenhäuser nicht nur die bestehenden Betten, sondern auch die Notfallreserven Intensivbetten, die innerhalb von sieben Tagen aktiviert werden können. Allerdings kann auch Pflegepersonal an Corona erkranken oder in Quarantäne müssen. Dann fallen Betten weg – 2,5 pro Pflegekraft, die nicht ersetzt werden kann. Das DIVI-Intensivregister ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, kurz DIVI, und dem RKI, finanziert vom Bundesgesundheitsministerium.

Inspiration

Wir lesen kontinuierlich Datenanalysen zu COVID-19 aus aller Welt und versuchen, die besten Analysen und Darstellungen weiterzudenken. Einige Analysen und Visualisierungen weltweit zum Coronavirus haben wir hier, hier und hier gesammelt.

Für die Darstellung der Deutschlandkarte in diesem Artikel haben wir uns von Artikeln von Zeit Online, der New York Times, Funke Interaktiv und zahlreichen anderen Visualisierungen inspirieren lassen.

Coronavirus-Karte: Deutschlandweite Fallzahlen in Echtzeit (2024)

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